Groß-Gerauer NaturFreunde mit Schneeschuhen auf den Gipfel des Bayrischen Waldes

Die Groß-Gerauer NaturFreunde waren in der Zeit vom 10.02. bis 17.02.2019 zu einer Schneeschuhwanderwoche in Spiegelau im bayrischen Wald.

Am Sonntag fuhren 5 NaturFreunde und Hündin Stella mit der deutschen Bundesbahn über Nürnberg und Plattling nach Spiegelau (725 m).

Die Frage, weshalb wir mit der DB und nicht mit den eigenen PKW gereist sind, liegt an unserem Umweltbewusstsein, das wir, wenn möglich, gerne bei unseren Aktivitäten mit einbeziehen. Leider ist es nicht immer möglich unseren ökologischen Fußabdruck so klein wie bei dieser Wanderwoche zu halten.

Der in Spiegelau üppig vorhandene Schnee lies viele Möglichkeiten für Schneeschuhwanderungen zu. Am Bahnhof der Waldbahn, mit der wir in der folgenden Woche noch öfters fuhren, wurden wir von Herrn Hobelsberger, Inhaber und Metzgermeister des Palmberger Hofes, abgeholt. Eine Teilnehmerin reiste aus Schwabach mit dem PKW an.  Nach kurzer Begrüßung durch den Tourenleiter Horst Hartmann traf man sich bei Abendessen und saß anschließend, wie auch an den folgenden Abenden, noch gemütlich beisammen.

Am Montag, 11.02., ging es direkt von Palmberg, einem Ortsteil von Spiegelau, mit den Schneeschuhen über weiße Wiesen nach Klingenbrunn. Nach dortiger Einkehr wanderten wir durch tief verschneiten Winterwald zum Hessenstein (878 m). Danach ging es über Rottenberg wieder zurück nach Palmberg. An diesem ersten Tag haben wir bei leichtem Schneefall auf ungespurten Wegen ca. 9 km mit unseren Schneeschuhen zurückgelegt. Nach Ankunft im Palmberger Hof nahmen wir noch einen Nachmittagskaffee mit Kuchen zu uns und es wurde erstmals der SPA-Bereich des Hotels besucht.

Dienstag, den 12.02., wanderten wir zunächst an das Ortsende von Spiegelau um dort am Eingang der Steinklamm, welche glücklicherweise nicht gesperrt war, erneut auf ungespurten Wegen entlang der großen Ohe zu wandern. Hier mussten wir einige umgestürzte Bäume auf dem Naturpfad umgehen. Dies war ein erstes Highlight unserer Woche. In Großarmschlag bei nun ungemütlichem Wetter angekommen, haben wir für die Rückfahrt den öffentlichen Busverkehr genutzt. Wir hatten ja sowohl die Fahrten mit der Waldbahn als auch den öffentlichen Nahverkehr und den IGEL-Bus inklusive. Da die Mittagsrast dem ungemütlichen Wetter zum Opfer fiel, sind wir nach der Busfahrt in Spiegelau eingekehrt.

In der Nacht zum Mittwoch hatte es wieder etwas geschneit und wir fuhren um 9.35 Uhr mit dem IGEL-Bus zum Nationalparkzentrum bei Neuschönau. Von dort ging es bei blauem Himmel zur Sagwasser-Säge und von dort weiter in das Felswandergebiet. Auf diesen Pfaden waren noch schwache Wegspuren zu erkennen. Da hier keine Einkehrmöglichkeit bestand, haben wir uns aus unseren Rucksäcken verpflegt. Den letzten Bus zurück nach Spiegelau um 15.35 Uhr haben wir noch gut erreichen können. Wir haben 10 km mit 350 m an diesem Tag zurückgelegt.

Am nächsten Tag steigerten wir uns abermals. Vom Wanderparkplatz Gfäll ging es am Donnerstag stetig bergauf zum Gipfel des Großen Rachel (1.452 m). Bei blauem Himmel kamen wir bei den 560 Aufstiegsmetern mächtig ins Schwitzen. Die Aussicht bis zu den Alpen auf dem fast menschenleeren Gipfel war grandios und entschädigte für die Strapazen. Im Abstieg ging es an Rachelkapelle und Rachelsee vorbei zurück nach Gfäll. Bei dieser 11 

km langen Tour gab es keine  Möglichkeit zur Mittagseinkehr. Dies war uns die Sache aber wert.

Am Freitag ließen es wir etwas ruhiger angehen und fuhren mit dem Bus, die Waldbahn war ausgefallen, nach Frauenau um dort einmal ohne Schneeschuhe den Winterwanderweg zur gleichnamigen  Trinkwassertalsperre zu wandern. Über Oberfrauenau wanderten wir zurück zum Kurpark in Frauenau. Dort haben wir einige schöne und interessante Kunstobjekte aus Glas bewundert. Am Nachmittag fuhren wir wieder mit der Waldbahn zurück. An diesem „Ruhetag“ haben wir 14 km zurückgelegt.

Für Samstag, den 16.02., hatten wir uns letztes Highlight vorgenommen und sind mit dem IGEL-Bus bis zur Endhaltestelle nach Waldhäuser gefahren. Von dort ging es zunächst auf breit gespurten und gut geräumten Wegen zur Waldhausreibe unterhalb des Lusen. Der Anstieg auf den viel begangenen Lusen war nun wieder schweißtreibend; der blaue Himmel hat hierzu auch wieder beigetragen. Das Lusenschutzhaus kurz unterhalb des Lusengipfels  hatte geöffnet und so konnten wir einen krassen Gegensatz gegenüber dem sehr ruhigen Rachelgipfel erleben. Nachdem wir uns in die Schlange am Getränketresen eingereiht und uns mit Kaltgetränken erfrischt hatten sind wir dem Lusen auf den Gipfel gestiegen ( 1.373 m). Die Panoramaaussicht, unter anderem weit in den Böhmerwald, war erneut grandios. Danach sind wir mit unseren Schneeschuhen die bekannte Himmelsleiter hinab gestiegen und über den Sommerweg zurück nach Waldhäuser gewandert. An diesem erneut sehr schönen Tag haben wir ca. 11 km und 485 m zurückgelegt.

Vor dem letzten Abendessen im Palmberger Hof wurden noch die Koffer und Pakete für den Rückversand aufgegeben. Der erneut gesellige Abend war  ein schöner Abschluss nach dieser schneereichen und anspruchsvollen Wanderwoche auf Schneeschuhen.

Am Sonntag früh sind wir entspannt nach dem Frühstück zum Bahnhof Spiegelau gegangen und haben die Rückreise per DB angetreten. Pünktlich sind alle Teilnehmer am Sonntag nachmittag in Groß-Gerau angekommen. Hier einmal ein kleines Lob auf die oft gescholtene Bahn. Es geht auch anders. 

 

Horst Hartmann

Wanderleiter der NaturFreunde Groß-Gerau