Groß-Gerauer NaturFreunde auf Bergtouren im Ötztal
Vom 12. bis 19.09.2015 fand die Bergwanderwoche der Groß-Gerauer NaturFreunde im Ötztal in Österreich statt. 12 Groß-Gerauer NaturFreunde mit Hündin Stella und 5 NaturFreunde aus Franken trafen sich am Samstag in Umhausen zu gemeinsamen Wanderungen.
Nach unfallfreier Fahr und staugeplagter Anreise in Fahrgemeinschaften mit Privat Pkws bezogen die 17 Wanderer ihre serh schönen Zimmer im Hotel Johanna in Umhausen. Nach dem anschließenden Sektempfang machten wir es uns beim ersten 4-gängigen Abendessen der Woche gemütlich.
Am nächsten Tag (So. 13.) starteten wir nach dem Frühstück mit der Busfahrt nach Obergurgl und von dort fuhren wir direkt auf die Hohe Mut ( 2.670 m). Dank der Vorarbeit durch Horst Hartmann, der die Wanderwoche organisierte, und Sissi vom Hotel Johanna, hatten wir die persönlichen Ötztal-Cards, die zur Fahrt in allen Seilbahnen und Bussen berechtigt, schon am Vorabend erhalten.
Von der Hohen Mut wanderte die eine Gruppe zum Rotmoosferner und durch das Rotmoostal zurück zur Mittelstation der Hohen-Mut-Bahn. Die zweite Gruppe wanderte direkt in das Rotmoostal, vorbei an der noch in Bau befindlichen Schönwieshütte zum Rotmooswasserfall und durch den Obergurgler Zirbenwald zur Mittelstation der Hohen-Mut-Bahn. Nach einer kurzen Einkehr in Obergurgl ging es gemeinsam mit dem Bus zurück nach Umhausen.
Am Montag (14.9.) war Regen vorausgesagt und daher fuhren wir zunächst mit einem Kleinbus nach Niederthai um von dort auf breitem Wanderweg zur Larstigalm zu wandern. Einem Teil der Gruppe war der Weg noch zu kurz und wanderte daher weiter zur Schweinfurter Hütte ( 2.034 m). Diese Wanderer wurden 10 Minuten vor der Hütte vom Regen eingeholt. Die erste Gruppe erwischte der Regen nach der Mittagspause auf dem Rückweg nach Niederthai. Gemeinsam ging es per Bus wieder zurück nach Umhausen.
Dienstags ( 15.9.) fuhren wir gemeinsam mit dem Bus nach Sölden und hier mit der Giggijoch-Bahn über die Baumgrenze hinaus. An der Bergstation trennten sich wieder unsere Wege. Die Bergwanderer stiegen auf zur Rotkogeljochhütte und wanderten anschließend weiter über Blockgeröll am Schwarzsee vorbei auf den Schwarzkogel ( 3.016 m). Nach kurzer Gipfelrast ging es dann hinab zur Bushaltestelle am Rettenbachferner. Glücklicherweise haben wir gerade noch den Bus erwischt und sind so bis zur Mautstelle der Gletscherstraße des Rettenbach- und Tiefenbachferners gefahren. Von dort wanderten wir auf schönem Panoramaweg zur Mittelstation der Gaislachkogelbahn. Da noch etwas Zeit übrig war, fuhren wir auch noch auf den Gaislachkogel
( 3.056 m ). Die zweite Gruppe wanderte von der Bergstation der Giggijochbahn über den Hochgebirgslehrpfad mit herrlichem Panorama ebenfalls zur Mittelstation der Gaislachkogelbahn mit anschließender Bergfahrt auf den Gaislachkogel. Am Abend konnten alle wieder das hervorragende Essen im Johanna in Umhausen genießen.
Am Mittwoch ( 16.9.) fuhren wir mit dem Bus talauswärts nach Ötz und weiter mit der Acherkogelbahn hinauf nach Hochötz. Von hier ging es an der Bielefelder Hütte vorbei auf den Rosskopf ( 2.399 m ) und über schmalen Bergpfad weiter auf den Wetterkeuzkogel ( 2.591 m ). Von hier stiegen wir hinab in das Wörgetal und weiter auf dem Knappenweg zum Knappenhaus. Da wir entgegen den Mutmaßungen von anderen Bergwanderern noch zeitig an der Balbachalm ankamen, haben wir die Zeit vor der Talfahrt mit der Seilbahn für eine schöne Einkehr genutzt. Die zweite Gruppe wanderte einen kleinen Höhenweg über die Bielefelder Hütte zur Kühtaile Alm und fuhr nach der Mittagseinkehr zurück ins Tal. Nachdem diese Gruppe in Umhausen ankam, entschied man sich noch den bekannten Stuibenfall, mit 159 Metern den höchsten Wasserfall Tirols, zu besuchen.
Da auch am Donnerstag (17.9.) trockenes,sonniges Wetter bis zum späten Nachmittag vorausgesagt war, fuhr die eine Gruppe bis hinter Längenfeld, um die Längenfelder Hängebrücke zu begehen und anschließend auf der Brandalm ( 1.385 m ) mit wunderbarem Panorama auf Längenfeld einzukehren. Die andere Gruppe fuhr mit dem Gletscherbus weiter zum Tiefenbachferner ( 2.739 m ). Von Gletscher kann hier keine Rede mehr sein. Man sieht fast nur noch nackten Fels. Die Wanderung führte dann auf herrlichem Panoramaweg hinab nach Vent. Erst setzte heftiger Wind und anschließend auch heftiger Regen ein. Glücklicherweise waren wir bei Beginn des heftigen Regens, genau wie die Wandergruppen der einheimischen Bergführer, bereits in relativ sicherem Wandergelände unterwegs. Nach gemütlicher Einkehr zum Trocknen in Vent fuhren wir von dort mit Umsteigen in Sölden zurück ins Hotel.
Am Freitag (18.9.), keiner außer mir glaubte so recht an trockene Witterung, fuhr die erste Gruppe nochmals nach Niederthai um auf die obere Brücke und die Plattform 5 des Stuibenfalles zu gelangen. Anschließend ging es
über die Alte-Niederthaier-Straße und den Stepsteig zu den unteren beiden Plattformen des Stuibenfalles. Bevor wir noch das Ötzi-Dorf besuchten genossen wir unsere Mittagspause auf der Terrasse der Waldgaststätte Stuiböbele. Danach ließ diese Gruppe die Wanderwoche ausklingen. Die andere Gruppe fuhr früh am morgen noch einmal zum Rettenbachferner und anschließend mit der Seilbahn weiter auf die Schwarze Schneid ( 3.283 m ). Der Aufwand wurde mit tollem Bergpanorama auf unzählige 3-Tausender belohnt. Danach wanderte man noch einmal auf Teilen des Hochgebirgslehrpfades zur Mittelstation der Gaislachkogelbahn, bevor man in der Gaislachalm einkehrte. Von dort ging es wieder mit Kleinbussen und öffentlichem Bus zurück nach Umhausen in das Hotel Johanna.
Am Samstag hieß es nach einem weiteren leckeren Frühstück Koffer packen.
Gegen 9:00 Uhr trat ein Teil der Gruppe die Heimreise an. Andere Teilnehmer fuhren zur Urlaubsverlängerung weiter nach Südtirol bzw. an die Zugspitze.
Das Wetter war glücklicherweise immer besser als die Prognosen. So konnten wir herrliche Wanderungen in absolut hochalpiner Umgebung mit mehr als 8.000 Höhenmeter bei Auf- und Abstiegen ( ohne die Bus und Seilbahnunterstützungen ) in dieser abwechslungs- und erlebnisreichen Woche unternehmen.
Text und Bilder : Horst Hartmann, NaturFreunde Groß-Gerau
über Blockgeröll am Schwarzsee auf dem Gipfel des Schwarzkogels
auf der Plattform 5 des Stuibenfalles