Berichte

Wandern im Erzgebirge

NaturFreunde Groß-Gerau wandern im Erzgebirge

In der Zeit vom 09. bis 16.02.2014 waren 14 NaturFreunde zu einer Schneeschuhwanderwoche in Sachsen im Erzgebirge.

Am Sonntag reisten wir in Fahrgemeinschaften von Groß-Gerau und Schwabach bei Nürnberg ( 5 NaturFreunde kamen aus Franken zu uns ) zum NaturFreundehaus „Rote Grube" bei Sosa nahe Eibenstock ins Westerzgebirge. Das Gebiet ist bekannt für ehemaligen Bergbau, erzgebirgische Schnitzereien und andere Handwerkskunst sowie für die letzten Holzköhler Deutschlands.

Die nächsten Orte Erlabrunn bzw. Sosa liegen ca. 50 Minuten Fußmarsch vom NaturFreundehaus Rote Grube entfernt.
Nachdem alle gut angereist waren haben wir unsere Doppelzimmer bezogen. Einige Teilnehmer war in dem Bungalow auf der gegenüberliegenden Wegseite untergebracht. Wir erfuhren, dass wir während der Woche wohl die einzigen Übernachtungsgäste wären. Danach fand das erste gemeinsame Abendessen statt und es wurde festgestellt, das wohl nicht genug Schnee für Schneeschuhwanderungen vorhanden war. Wir hofften auf Niederschläge in weißer Flockenform.

Am nächsten Tag wurden nach dem Frühstück die Wanderschuhe geschnürt und danach wanderten wir auf teilweise spiegelglatten Waldwirtschaftswegen nach Sosa, um uns dort den Holzschnitzerladen, die große Pyramide am Marktplatz, die Fachwerkhäuser und die Talsperre des Trinkwasserspeichers anzuschauen. Zur Mittagsrast kehrten wir in einem nachgebauten Meiler ein, in dem sich auch schon berühmte ehemalige Politiker trafen. Als wir am Nachmittag in unserem NaturFreundehaus, eintrafen hatten wir ca. 17 km zurückgelegt.

Dienstags wanderten wir über kleine Umwege nach Erlabrunn um dort die Mittagsrast in Kuno's Brauereigasthof einzulegen. Anschließend wanderten wir mit insgesamt 15,5 km Wegstrecke über Jägerhaus zurück zur Roten Grube. Es war uns bewusst geworden, dass wir bis auf weiteres mit vereisten Forstwegen rechnen mussten. Die Glücklichen, die Spikes benutzen konnten. Abends trafen wir uns nach dem Abendessen zu gemütlichen Spielrunden.

Als am Mittwoch früh der Himmel blau strahlte entschlossen wir uns zur Wanderung auf den Auersberg, mit 1.018 m ü.NN der zweithöchste Berg Sachsens. Leider zog sich der Himmel rasch wieder zu so dass wir nur eine begrenzte Fernsicht vom Auersberg genießen konnten. Turm und Gaststätte am Gipfel waren ohnehin nicht geöffnet. Zur verspäteten Einkehr wanderten wir zu den Riesenberger Häusern
( ehemalige Bergwerksunterkünfte ) und ließen es uns dort schmecken. Als wir im NaturFreundehaus zurück waren hatten wir ca. 15 km zurückgelegt.

In der Nacht zum Donnerstag fiel über Nacht etwas Neuschnee. Doch dies war noch immer zu wenig um Schneeschuhe sinnvoll einsetzen zu können. Daher besichtigten wir zunächst die Binge ( eingefallener ehemaliger Bergwerkstollen ) in der Nähe unseres Hauses ehe wir auf dem Köhlerweg noch einmal nach Sosa wanderten. Nach der Mittagseinkehr ging es auf der gegenüberliegenden Seite von Sosa wieder über teilweise unbegangene Wege zurück zu unserm NaturFreundehaus. Manch Teilnehmer war positiv überrascht, dass dank GPS das Haus nach gut 16 km Wegstrecke urplötzlich aus dem Wald vor uns auftauchte.

Am Freitag wanderten wir auf dem Naturlehrpfad zu den Teufelsfelsen im idyllischen Steinbachtal. Die Teufelsfelsen fanden bei den teilnehmenden Klettersportlern großes Interesse. Danach ging es am Stadtrand von Johanngeorgenstadt vorbei zum Ausflugslokal Sauschwemme. Von dort wanderten wir durch den Forst zu den Riedberger Häusern wo ein Teil der Gruppe noch einmal kurz Halt machte. An Abend waren fast 19 km zurückgelegt.

Samstags haben wir es etwas ruhiger angehen lassen und sind über neue Wegstrecken über Carolathal vorbei an Hefekloßfelsen ( der heißt wirklich so ) nach Erlabrunn gewandert. Der Rückweg führte uns über schmale und steile Pfade zur Roten Grube. Am Abend bedankte sich die Gruppe bei Wanderwart und Organisator Horst Hartmann und regte eine weiter Schneeschuhwanderwoche für den nächsten Winter an. Anschließend ließen wir es wieder gemütlich ausklingen.

Am Sonntag hieß es Koffer packen. Die Schneeschuhe lagen trotz gefallenen Neuschnees noch unbenutzt in den Kartons. Und dennoch waren alle Teilnehmer sehr zufrieden. Wir hatten außer dem bisschen Neuschnee nur einmal nennenswerten Regen während der Nacht. An keinem der Wandertage musste auf Regenschirm oder -kleidung zurückgegriffen werden und nur so konnten wir an den 6 Wandertagen ca. 96 km zurücklegen. Dies wäre bei besserer Schneelage mit Schneeschuhen natürlich nicht möglich gewesen und auch nicht geplant gewesen. Auch hatte sich niemand ernsthaft verletzt. Nach dem Frühstück fuhren wir wieder in den Fahrgemeinschaften nach Hause und wir kamen sowohl in Groß-Gerau als auch in Schwabach wieder gesund an.

Groß-Gerau, den 18.02.2014

Horst Hartmann
Wanderwart NaturFreunde Groß-Gerau