Berichte

bayrisch Zell

Naturfreunde in Bayrischzell

Die Naturfreunde der Ortsgruppe Groß-Gerau trafen sich vom 10. bis 17.02.2007 zu einer Langlaufwoche für Anfänger und Fortgeschrittene in Bayrischzell. Die Woche begann mit einer halbtägigen Einführung des Übungsleiters Klaus Rendla in das Langlaufen; danach setzten die Teilnehmer die erlernten Techniken auf einer Loipe von 9,4 km Länge im Kloo-Ascher-Tal ein.

Da sich der Winter jedoch auch aus diesem Tal zurückzog, folgten ihm die  Naturfreunde in verschiedenen alpinen Wanderungen auf das Rotwandhaus (1737 m ü. NN), auf den Wendelstein (1838 m ü. NN) und auf den Pendeling (1563 m ü. NN).
Ein Regentag wurde zum Besuch des Deutschen Museum in München genutzt.
Ein Vortrag über die Wachstechniken rundete das Thema Langlauf ab. Für mehr Erfahrungen im Langlaufen wünschen sich alle Teilnehmer im nächsten Jahr einen besseren Winter.


Nordisch-Woche in Bayrischzell

Winter. Angekündigt war die Tour als „Nordische Woche“. Ohne „Ski“ war die Bezeichnung der Tour gut gewählt. Denn zum angebotenen Langlauf kamen wir nur an einem Tag. - Wir waren zeitlich im Winter 2006/2007, mit „Klimakatastrophenwetter“. - Zu siebt waren wir. Unsere Tagestouren gingen von einem Standort aus - ein Haus in Bayrischzell.

Der Autor wendet sich persönlich an die Leser. Wir sind 2 Frauen und 5 Männer, 3 Singels und 2 traditionelle Paare ( d.h.u.a. verschieden geschlechtlich ). Nun zur Hausbeschreibung. Es ist ein frei stehendes Gebäude mit kleinem Hof und Garten. Die Küche ist geräumig, wohnlich und mit allen möglichen, sowie auch nötigen Dingen reichlich ausgestattet. Dass nach dem Spülen nur 2 Leute aus Platzgründen abtrocknen ist nicht schlimm. Derweil verdrücken sich die Anderen in das Wohn-, Lese-, Fernsehzimmer. Da sich die Drückeberger abwechseln gibt es keinen Knatsch. Die Schlafzimmer haben nicht zu weiche Matratzen und das Bettzeug ist ausreichend. Bettwäsche haben wir mitgebracht. Auch gibt es einen geräumigen Keller zum aufbewahren von Lebensmitteln und zum Trocknen der Schuhe und Kleider sowie der Skier. Einzigst, am Haus vorbei führt eine Eisennebenstrecke von München nach Bayrischzell. Das verursacht zwar Geräusche, die sind jedoch nicht allzu laut. Die Bahn fährt im Stundentakt und im Laufe der Zeit schleicht sich eine Art Stundentaktu(h)rgefühl ein. Ich wechsle wieder zum Bericht, damit’s nicht zu lang wird.

Am ersten Tag war noch etwas Schnee. Es reichte für ein paar Anleitungen von Klaus Rendla, der die Reise organisiert hatte. Er zeigte uns wie wir uns auf den langen Skiern bewegen sollten, bremsen, fahren von leichten Steigungen, und wir machten eine Loipenrunde, es zwar ein paar Stürze, jedoch ohne größere Folgen.
Das war am ersten Aufenthaltstag. Leider begann es bereits am Nachmittag zu regnen und regnete die Nacht durch. An Langlauf im Tal war nun nicht mehr zu denken. Donnerstag zeigte uns Klaus noch wie Skier mit den verschiedensten Wachssorten und einem Bügeleisen gewachst werden. Damit war Langlaufski abgeschlossen. Das Wetter ging dann aber doch, wir machten Wanderungen in die Berge. Dort war auch noch Schnee, aber das Gelände war für Langlauf nicht geeignet. Einen Tag fuhren wir mit der Bahn nach München und besuchten das Deutsche Museum. Wir bestiegen den Wendelstein (1883) bis zur Bergstation der Seilbahn, von dort ging's nicht weiter. Der eigentliche Gipfel war wegen Eis gesperrt. Das Wetter ging, wir hatten einigermaßen Sicht. Wir stapften durch den Schnee zum Rotwandhaus, sowie eine kleine Tour auf den Seeberg. Den Seeberg bestiegen wir jedoch nicht ganz. Oberhalb der Waldgrenze brachen wir ab. Dort vermiesten uns Nebel und  Nieselregen den weiteren Anstieg.
Highlight war der letzte Tag unseres Aufenthaltes. Wir fuhren nach Kufstein (503m) am Inn und bestiegen den Pendling (1563) - direkt bei Kufstein. Wir gingen von Norden, von Thiersee, los. Über einen Pfad erreichten wir nach etwa 2Stunden den Gipfel. Dort erwartete uns bei klarem Wetter und wärmender Sonne ein herrliches Panorama. Nach Süden fällt der Berg 1000m steil, fast senkrecht direkt ins Inntal ab. Der Talblick nach Kufstein und das Inntal aufwärts war lohnend. Dazu der Blick über den Fluss weg nach Süden ins Kaisergebirge, Kitzbühler Alpen, Hohe Tauern (über 3000er) und die Zillertaler Alpen. Wir blieben mehr als eine Stunde oben und genossen das Panorama. Beim Abstieg auf der etwas komfortabler Forststraße kehrten wir in der Kala Alm. Von dort gab es die Möglichkeit mit kleinen Schlitten ins Tal zu fahren. Zwei Leute nutzten die Möglichkeit und machten die Schlittenfahrt bergab.

Wirklich, dieser letzte Tag entlohnte uns für den entbehrten Langlauf. Die anderen Tage ohne Skier wurden von den Teilnehmern aber auch angenommen. Wir konnten unsere Kondition prüfen und auch festigen. Mühsam war es manchmal schon durch tiefen Schnee zu stapfen und die eine und andere Eisplatte am Hang zu überqueren.

Klaus Rendla von den Gerauern Naturfreunden hat uns ausreichend Alternativen zum Langlauf angeboten. Die haben zwar nicht den Langlauf ersetzt, waren aber trotzdem nicht einfach Ersatz. Es war ein schöner Urlaub. Danke, Klaus.